Blasenentzündung – Katze
Geschrieben von tommy |
Eine Blasenentzündung kommt bei Katzen recht häufig vor und die Ursachen sind recht vielfältig. In diesem Artikel erläutert unsere Tierärztin dieses Thema genauer.
Eine Blasenentzündung kommt bei Katzen häufiger vor. Anzeichen für eine Blasenentzündung zeigen sich unter anderem dadurch, dass die Katze einen verstärkten Harndrang verspürt, öfters auf Klo geht, beim Wasserlassen miaut und Blut im Urin sichtbar ist. Viele Katzen haben Probleme mit Blasengrieß und Blasensteinen, die Infektionen der Harnblase und Blockaden in der Harnröhre verursachen können. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Formen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Blasenentzündungen bei Ihrer Katze.
Was ist eine Blasenentzündung eigentlich?
Obwohl der Begriff Blasenentzündung meist den Verdacht nahelegt, dass es sich um eine bakterielle Infektion handelt, ist das bei Katzen nur sehr selten der Fall. Bei Katzen, die jünger als 10 Jahre sind, spielen lediglich in 5% aller Blasenentzündungen bakterielle Infektionen eine Rolle. Bei Katzen spricht man von einer Blasenentzündung, wenn die Tiere unter den unten aufgeführten Problemen leiden.
Wichtig bei der Diagnose und entscheidend für die Behandlung einer Blasenentzündung ist es, ob diese mit oder ohne Blasengrießbildung einhergeht.
Symptome
- Ihre Katze geht ständig aufs Klo oder Ihr Katze geht oft aufs Klo
- schmerzbedingtes Miauen beim Wasserlassen
- nur tropfenweise oder wenig urinieren
- starkes Pressen beim Wasserlassen
- lecken am Penis oder an der Vagina
- außerhalb der Katzentoilette urinieren
- Blut im Urin
Sowohl weibliche Katzen als auch Kater können unter einer Blasenentzündung leiden. Es müssen außerdem nicht alle oben beschriebenen Symptome auftreten.
Akuter Notfall
Wenn Ihre Katze wegen einer Verstopfung der Harnröhre keinen Urin mehr absetzen kann, handelt es sich um eine lebensbedrohliche Situation. Die Blase des Tieres füllt sich mehr und mehr mit Urin, während dieser nicht abfließen kann. In diesem Fall können die Nieren Schaden nehmen und die Blase kann platzen. Ihre Katze wird lethargisch, frisst nicht und erbricht. Die Katze läuft seltsam und hat starke Bauchschmerzen. Wenn Sie auf der Katzentoilette sitzt, presst sie stark, es kommt aber kein Tropfen Urin heraus.
Verstopfung der Harnröhre
Ihr Kater kann als Folge der hohen Nierenwerte und Herzrhythmusstörungen, die durch die hohen Kaliumwerte auftreten, sterben. Die Verstopfung in der Harnröhre (Pfropfen aus Blasengries, Blut und/oder Schleim) muss so schnell wie möglich aufgehoben werden. Da ein Kater eine viel engere Harnröhre als eine weibliche Katze hat, tritt dieses Problem häufiger bei männlichen Tieren auf. Ist die Harnröhre blockiert, legt der Tierarzt in der Regel ein Katheder und die Katze muss eventuell an eine Infusion angeschlossen werden. In der Regel kontrolliert der Tierarzt auch die Nierenwerte und den Kaliumgehalt im Blut.
Ursachen – Blasenentzündung Katze
Bei der Entstehung einer Blasenentzündung spielen diverse Faktoren eine Rolle:
- eine wichtige Rolle spielen Übergewicht und Bewegungsmangel
- ein weiterer Faktor sind Harnkristalle im Urin (am häufigsten kommen Struvit- und Oxalatkristalle vor)
- zu geringe Trinkmengen sorgen dafür, dass sich die ausgeschiedenen Stoffe im Urin konzentrieren und vermehrt Harnkristalle entstehen
- eine ungeeignete Ernährung mit hohen Gehalten an Magnesium verursacht häufig Blasensteine
- ein falscher Säuregrad im Urin entsteht schneller, wenn die Katze unbegrenzte Nahrungsmengen bekommt (anstelle von festen Mahlzeiten)
- Struvitsteine bilden sich aufgrund eines zu hohen pH-Wertes im Urin (im alkalischen Milieu)
- auch Stress gehört zu den wichtigen Faktoren
Außerdem können Blasensteine, Polypen, angeborene Veränderungen der Blase und Blasentumore Ursachen für eine Blasenentzündung sein, diese kommen aber nur selten vor.
Behandlung einer Blasenentzündung bei Ihrer Katze ohne Harnkristalle
Abhängig von der vermuteten Ursache kann sich Ihr Tierarzt für eine der folgenden Behandlungen für die Blasenentzündung Ihrer Katze entscheiden:
Schmerzmittel, die auch entzündungshemmend wirken. Blasen entspannende Medikamente (Dridase, Spasmoglucinol), da die Blasenwand oft verdickt und gereizt ist, was zu einem erhöhten Harndrang führt. Der Tierarzt wird Ihrer Katze eventuell eine Infusion (unter die Haut oder in die Blutbahn) legen.
Antibiotika kommen zum Einsatz, wenn es sich um eine bakterielle Infektion handelt.
Weitere Maßnahmen: Wenn Ihre Katze Übergewicht hat, ist es wichtig, dass er/sie abnimmt. Manchmal verschreibt der Tierarzt auch Stress reduzierende Medikamente und/oder Nahrungsergänzungsmittel, wie beispielsweise: Feliway, Diazepam, Zylkène, Telizen oder Royal Canin Calm Diet.
Behandlung einer Blasenentzündung bei Ihrer Katze mit Harnkristallen
In diesem Fall müssen zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen die Harnkristalle (-Steine) aufgelöst werden. Dies ist möglich, indem Sie Ihrer Katze ein spezielles Diätfutter geben. Wenn es sich um Struvitkristalle (häufigste Ursache) handelt, kann beispielsweise Hill’s s/d Urinary Care – Prescription Diet – Feline, Royal Canin Urinary S/O und Royal Canin Urinary S/O (High Dilution) oder Specific Struvite Dissolution/Crystal Prevention, sowie Specific Crystal Prevention FCD/FCW verfüttert werden. Diese Diätfutter sind in der Lage, bestehende Struvitkristalle aufzulösen. Außerdem beugen sie einer Neubildung vor, indem der pH-Wert im Urin erniedrigt wird. Auch Kalziumoxalatkristalle kommen häufig vor, können durch ein Diätfutter aber nicht aufgelöst werden. Es ist jedoch möglich, die Bildung neuer Kristalle, die Blasengries verursachen, mit dem richtigen Futter zu vermeiden, wie beispielsweise Royal Canin Renal. Für die richtige Ernährung Ihrer Katze mit Blasenproblemen nehmen Sie am besten persönlichen Kontakt mit unserer Tierärztin auf.
Urinprobe sammeln
Bei Symptomen, die zu einer Blasenentzündung bei Katzen passen, möchte der Tierarzt in den meisten Fällen eine Urinprobe der Katze untersuchen. Eine einfache Alternative, problemlos den Urin Ihrer Katze aufzufangen, ist eine spezielle Kunststoff-Katzenstreu: Katkor. Dieses Granulat wird anstelle der normalen Katzenstreu in die gereinigte Katzentoilette eingefüllt. Die Körner saugen keine Flüssigkeit auf. Mithilfe einer Pipette oder einer Spritze können Sie den Urin nach dem Toilettengang der Katze einfach aufsaugen. Beim Aufsaugen ist es sehr wichtig, dass Sie die Spitze der Pipette bis auf den Boden der Toilette aufsetzen. Die Kristalle sind schwerer als der Urin und setzen sich infolge dessen am Boden ab. Bringen Sie den Urin schnellstmöglich zum Tierarzt, denn er sollte so frisch wie möglich sein. Sie sollten den Urin maximal 2 Stunden im Kühlschrank lagern.
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Vorbeugung – Blasenentzündung und Harnkristallen
Eine Blasenentzündung kann jederzeit das erste Mal auftreten. Sie können das Risiko einer Blasenentzündung und der Entwicklung von Harnkristallen bei Ihrer Katze stark minimieren, wenn Sie folgende Maßnahmen berücksichtigen:
- Achten Sie auf das Gewicht Ihrer Katze und achten Sie darauf, dass sie kein Übergewicht bekommt, denn Katzen mit Blasensteinen sind häufig übergewichtig.
- Geben Sie Ihrer Katze mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, anstatt ihr eine große Menge an Futter zur Verfügung zu stellen.
- Sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze mehr trinkt. Bieten Sie ihr frisches Wasser an und fördern Sie das natürliche Trinkverhalten. Sie können das mit einem Trinkbrunnen tun, der das Wasser filtert, oder mit Wasser gefüllte Blumenvasen (ohne Blumen), die Sie im Zimmer aufstellen.
- Säubern Sie die Katzentoilette täglich und/oder stellen Sie ein zusätzliches Katzenklo auf. Die Empfehlung von Katzenverhaltenstherapeuten lautet: Die Anzahl der Katzentoiletten im Haus = der Anzahl der Katzen + 1.
Eine Katze, die einmal Harnkristalle oder Blasensteine hatte, sollte am besten ihr Leben lang ein spezielles Diätfutter bekommen und fressen, um die Bildung neuer Kristalle und/oder Blasengries zu verhindern.
Haben Sie Fragen zu diesem Thema oder zu anderen Erkrankungen / Produkten? Nehmen Sie dann gerne Kontakt mit unserer Tierärztin auf per E-Mail an tierarzt@medpets.at.