Homöopathie und allgemeine Tiermedizin (Allopathie)
Geschrieben von tommy |
Auch in der Tiermedizin gibt es traditionelle Medikamente und alternative, homöopathische Mittel. Lesen Sie hier die Hintergründe zu diesen zwei Behandlungsmethoden, und wie sie sich voneinander unterscheiden.
Wie wirken homöopathische Medikamente?
Homöopathische Medikamente werden zu einem großen Teil über die saubere Mundschleimhaut vom Tierkörper aufgenommen. Von daher ist es besser, die Mittel nicht gleichzeitig mit dem Futter zu geben. Es empfiehlt sich, sie mindestens eine halbe Stunde vor oder nach dem Füttern zu verabreichen, zum Beispiel auf einem kleinen Stück Brot oder mit etwas Wasser. Da die Tropfen nach Alkohol schmecken und Tiere dies nicht mögen, können sie nicht pur verabreicht werden. Tabletten oder Pellets können Sie eventuell direkt geben. Versuchen Sie aber die Tabletten so wenig wie möglich zu berühren und wenn Sie es tun, dann zumindest mit sauberen Händen. Wie die Mittel dosiert werden müssen, steht in der Packungsbeilage bzw. wird vom Tierarzt vorgegeben. Bewahren Sie homöopathische Heilmittel für Tiere am besten kühl und dunkel auf.
Wirksamkeit
Ein Tier kann unterschiedlich auf die Behandlung mit homöopathischen Arzneimitteln reagieren:
- Ihr Tier erholt sich sofort. Sie können mit der Verabreichung der homöopathischen Mittel aufhören, wenn die Symptome vollständig verschwunden sind.
- Ihr Tier ist krank und die Symptome verschlimmern sich. Dann sollten Sie mit der Verabreichung des Mittels aufhören und einen (homöopathischen) Tierarzt kontaktieren. Es kann sein, dass Ihr Tier sehr empfindlich auf das Medikament reagiert. Dann sollte die Dosis durch den Arzt angepasst werden.
- Der Zustand Ihres Tieres ändert sich nicht. Es kann sein, dass das Medikament nicht das richtige ist, oder dass eine homöopathische Behandlung Ihres Tieres nicht ausreichend ist.
Hinweise
Falls Ihr Haustier trächtig ist, können Sie die meisten homöopathischen Heilmittel trotzdem verwenden. Wenn dies doch nicht der Fall sein sollte, finden Sie die entsprechenden Hinweise in der Packungsbeilage. Sollte Ihr Tier allopathische Medikamente (Medikamente der allgemeinen Tiermedizin) erhalten und möchten Sie ihm auch homöopathische Medikamente verabreichen, dann dürfen Sie nicht einfach mit der Verabreichung der alten Medikamente aufhören. Konsuliteren Sie immer zuerst Ihren Tierarzt. Auch falls die gleichen Beschwerden regelmäßig wieder auftreten, empfiehlt sich das Aufsuchen des Tierarztes.
Allgemeine Tiermedizin (Allopathie)
Allopathie ist der Begriff, der für die Allgemeine Tiermedizin verwendet wird, so wie Studenten es an der Universität lernen. Der (Tier-)Arzt verabreicht ein Mittel, das den Beschwerden entgegenwirkt oder diese unterdrückt. Bei Fieber wird zum Beispiel ein fieberhemmendes Mittel verabreicht. Die Vorteile der allopathischen Medikamente sind, dass diese in der Regel eine schnelle Wirkung zeigen. Beispiele dafür sind Schmerzmittel wie Rimadyl (nur auf Rezept von Ihrem Tierarzt erhältlich) oder Antibiotika.
Nachteile der allopathischen Medikamente
Allerdings gibt es auch Schattenseiten bei allopathischen Mitteln: die Krankheitssymptome des Tieres werden oft nur unterdrückt, so dass der eigentliche Krankheitsprozess verschleiert bleibt. Wenn dann mit der Verabreichung der Medikamente aufgehört wird, können die Symptome wieder auftreten. Es kommt auch vor, dass ein Symptom unterdrückt wird, aber stattdessen ein anderes Krankheitssymptom auftritt. Zum Beispiel wenn beim Tier zunächst Ekzeme vorliegen und nach der Behandlung dieser Ekzeme asthmatische Symptome auftreten. Das liegt daran, dass das Ekzem zwar verschwunden ist, aber die Ursache der Krankheit noch im Körper vorhanden ist, und das Symptom sucht dann nach einem anderen Weg aus dem Körper. Ein anderer Nachteil der allopathischen Medikamente ist, dass einige von ihnen schwere Nebenwirkungen haben.
Homöopathie
Die Homöopathie geht davon aus, dass alle Symptome eines kranken Tieres in einem Zusammenhang stehen. Körper und Geist gehören zusammen und werden gemeinsam behandelt. Zum Beispiel betrachtet die Homöopathie bei einer Lebererkrankung nicht nur die Leber, sondern auch andere Beschwerden oder Eigenarten des Tieres, und berücksichtigt diese während der Behandlung. Das ganze Tier steht im Mittelpunkt, nicht nur der erkrankte Teil.
Fähigkeit der Selbstheilung
Ein sehr wichtiger Begriff in der Homöopathie ist das Konzept der “Lebenskraft”. Damit ist die Selbstheilungsfähigkeit des Körpers gemeint. Denken Sie beispielsweise an die Fähigkeit eine Wunde zu heilen. Diese Lebenskraft hält das gesunde Tier im Gleichgewicht. Dagegen sind bei kranken Tieren das Gleichgewicht und die Lebenskraft gestört, und Krankheitssymptome sind ein Ausdruck hiervon. Durch die Homöopathie soll diese Lebenskraft gefördert werden, so dass der Körper zur Selbstheilung angeregt wird.
Homöopathie und Allopathie im Vergleich
Der größte Unterschied zwischen der Allopathie und Homöopathie ist, dass man sich bei Allopathie (der allgemeinen Tiermedizin) in erster Linie auf die Krankheit des Tieres konzentriert. Die Organe (z. B. die Leber) oder die Zellen (z. B. Tumore), die krank sind, sind dabei von zentraler Bedeutung. Auf andere Teile des Körpers oder Eigenarten des betroffenen Tieres schaut der Arzt nicht, und bei der Diagnose sucht er nur nach Anomalien im Körper. Durch zum Beispiel Blutuntersuchungen wird festgestellt, dass die Leber krank ist, die er dann weiter behandelt. Die Medikamente, die verabreicht werden, sind nur für die Bekämpfung der Leberkrankheit bestimmt, nicht aber für die Gesundung des gesamten Tieres.
Homöopathische Mittel
In unserem Sortiment finden Sie unter anderem homöopathische Mittel der Marken Puur, Canina, Phytonics, Sensipharm und De Groene Os. Auch sind Bachblüten und Schüssler Salze bei uns erhältlich.
Haben Sie noch Fragen? Bitte kontaktieren Sie unseren Tierarzt per E-Mail: tierarzt@medpets.at