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Das Hundegebiss & die richtige Zahnpflege

Geschrieben von Samantha |

Gebissprobleme treten bei Hunden häufiger auf als man denkt. Und obwohl Tierärzte Hundebesitzern schon seit Jahren empfehlen, die Zähne ihres Vierbeiners zu reinigen, nimmt sich nur ein kleiner Teil diesen Rat auch wirklich zu Herzen.

Gebisspflege-Hund

Untersuchungen haben ergeben, dass etwa 80% aller Hunde über drei Jahren an Gebissproblemen leiden, dies jedoch nur 23% der Herrchen und Frauchen bewusst ist. Eine gute Zahnpflege ist also nicht nur beim Menschen notwendig, sondern auch bei Haustieren. Die häufigsten Ursachen für Gebissprobleme sind, abgesehen von einem Trauma (Abbrechen der Zähne), vor allem Plaque und Zahnstein. Dabei kann eine gute Mundhygiene / Gebisspflege ernsthaften Beschwerden vorbeugen.

Zahnprobleme bei jungen Hunden

Zwar sind sie in der Minderheit, aber manchmal kommen auch schon junge Hunde mit Zahnproblemen zum Tierarzt. Die häufigsten Erkrankungen in dieser Gruppe von Hunden sind Zahnfrakturen, die gewöhnlich durch ihre Wildheit verursacht werden, sowie Fehlstellungen eines oder mehrerer Zähne. Wann immer diese Fehlstellung andere Zähne beschädigt (oder den Gaumen) oder Schmerzen auftreten, muss eine Korrektur durchgeführt werden.

Plaque und Zahnstein im Hundegebiss

In den meisten Fällen beginnen die Zahnprobleme bei Hunden mit der Bildung von Zahnbelag (Plaque) und späterem Zahnstein. Plaque ist eine kaum sichtbare Schicht, die sich auf den Zähnen bildet. Dieser Belag besteht aus Speiseresten, Schleim und Bakterien. Zahnbelag kann relativ einfach entfernt werden. Hält er sich jedoch über längere Zeit auf den Zähnen, so kann er sich unter dem Einfluss von verschiedenen Mineralien und dem pH-Wert des Speichels zu Zahnstein umwandeln. Wie der Name schon andeutet, ist Zahnstein sehr hart und nicht mehr durch einfaches Bürsten zu entfernen. In der Folgezeit häufen sich dort die Bakterien an, was schließlich zu Zahnfleischentzündungen und anderen Beschwerden am Gebiss führt.

Auswirkungen

Mit steigendem Alter Ihres Haustieres nimmt auch das Risiko für Zahnprobleme zu. Unbeachtete und unbehandelte Zahnprobleme verursachen früher oder später Schmerzen und können schwerwiegende Folgen für die Gesundheit Ihres Haustieres haben. Das Tier bekommt Beschwerden, die von schlechtem Atem über Zahnfleischentzündungen und freigelegte Zahnwurzeln bis hin zu lockeren Zähnen reichen. Im schlimmsten Fall droht der Verlust des Zahnes. Noch gravierender ist jedoch, dass durch ein Zahnproblem auch die allgemeine Gesundheit Ihres Haustieres in Gefahr gerät. Vernachlässigte Zahnprobleme können zu Entzündungen von lebenswichtigen Organen führen – mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

Therapie

Heutzutage stehen in der Zahnheilkunde für Tiere viele Möglichkeiten offen. Wie auch in der Humanmedizin gibt es in der Tiermedizin Zahnspezialisten, denn auch die Tierzahnheilkunde gehört in die Hände von Fachleuten. In einigen Fällen kann es notwendig sein, eine genauere Untersuchung für einen Befund durchzuführen, wie beispielsweise durch den Einsatz eines speziellen Röntgenapparates für Hundegebisse. Eine Behandlung kann von einer Zahnspange (Klammer) über Zahnkronen bis zu einer Wurzelkanalbehandlung oder dem Ziehen eines Zahnes reichen. Im Vordergrund bei einer solchen Therapie steht natürlich immer das Wohl des Hundes. So mancher könnte bestätigen, dass es nicht angenehm ist, mit Zahnschmerzen zu leben!

Prävention – die richtige Zahnpflege beim Hund

Vorbeugen ist bekanntlich besser als Heilen! Für eine gute Gebisspflege gilt regelmäßiges Zähneputzen als die mit Abstand wirksamste Methode. Falls das nicht möglich ist, gibt es glücklicherweise eine Reihe guter Alternativen.

Zähne putzen
In der Regel ist es recht unkompliziert, Welpen und jungen Hunden an das Zähneputzen zu gewöhnen. Bei älteren Hunden wird es schon schwieriger und manchmal funktioniert es schlichtweg gar nicht. Für die Reinigung des Hundegebisses sind spezielle Hundezahnbürsten entwickelt worden. Allerdings sind diese für kleine Hunde manchmal etwas unhandlich (zu groß). In diesen Fällen ist eine Fingerzahnbürste oder ein Zahntuch eine praktische Alternative. Es ist sehr wichtig, bei der Zahnreinigung ausschließlich Zahnpasta für Hunde zu verwenden. Eine Zahnpasta für Menschen ist aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht für Hunde geeignet! Zudem hat die Hundezahnpasta einen leckeren Fleischgeschmack, der die Gewöhnung und das Putzen erleichtert.
Um die Zähne eines Hundes zu putzen, muss das Maul nicht ganz geöffnet werden. In den meisten Fällen reicht es vollkommen aus, die Lippen ein wenig anzuheben und alle sichtbaren Außenflächen der Zähne zu reinigen. Es ist nicht notwendig, auch die Innenseiten der Zähne zu putzen. Empfohlen wird, das Gebiss mindestens zweimal pro Woche zu putzen, täglich wäre optimal.

Achtung: Es ist nicht sinnvoll, mit dem Zähneputzen zu beginnen, wenn der Hund bereits Probleme mit den Zähnen hat oder vor kurzem einer Zahnbehandlung unterzogen wurde. In diesem Fall kann das Bürsten schmerzhaft für den Hund sein. Dann ist es möglich, dass er eine Abneigung gegen das Zähneputzen entwickelt.

Haftende Zahnpasta
Falls Sie nicht in der Lage sein sollten, die Zähne Ihres Hundes aktiv putzen zu können, gibt es auch hier Alternativen. So kann beispielsweise eine schmackhafte, klebende Zahnpasta verwendet werden. Diese wird in der Mundhöhle auf die Wangenseite aufgetragen und anschließend von außen einmassiert. Auf diese Weise wird der Zahnbelag entfernt und gleichzeitig die Speichelproduktion angeregt.

 

Spezialfutter
Für den Erhalt eines gesunden Gebisses wurde spezielle Nahrung entwickelt. Die Brocken dieses Futters sind relativ groß und haben eine besondere Struktur, sodass die Zähne beim Kauen automatisch mechanisch gereinigt werden. Da die Stücke beim Hineinbeißen nicht direkt zerbröckeln, scheuern sie sozusagen am Zahn entlang und entfernen den Belag. Zudem ist die Zusammensetzung des Futters so gewählt, dass Mineralstoffe wie Kalzium nicht für die Bildung von Zahnstein zur Verfügung stehen.

Kausticks
Zur Zahnreinigung können spezielle Zahnpflegesticks beitragen. Bei dieser Methode wird das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Diese Kausticks sind auch für Hunde mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten geeignet! Bei der Verwendung von Kausticks ist es jedoch angebracht, das Gewicht des Hundes im Auge zu behalten. So muss möglicherweise die normale Futterration soweit zu reduziert werden, dass der Kaustick in den täglichen Gesamtenergiebedarf mit eingerechnet ist. Ein Hund mit perfekten Zähnen und Übergewicht wäre nämlich auch nicht wirklich ideal!

Zusätze in Nahrung und Trinkwasser
Um gegen Bakterien und schlechten Atem anzugehen, können Sie auch dem Futter oder Trinkwasser eine Ergänzung hinzufügen. Flüssige Präparate für das Trinkwasser enthalten häufig Chorhexidin, Ergänzungen für die Nahrung basieren meist auf Algen.

Sonstige Mundpflege für das Hundegebiss
Diverse Spielzeuge sind speziell dafür entwickelt, eine mechanische Reinigung der Zähne während des Spieles zu gewährleisten. Das eine oder andere Spielzeug ist auch mit Zahnpasta kombinierbar.

Wie können Sie feststellen, dass Ihr Hund Zahnprobleme hat?

Übler Mundgeruch ist nicht normal!
Ein verbreiteter Irrglaube, der sich hartnäckig hält, ist zu meinen, es sei völlig normal, dass ein Hund Mundgeruch hat. In vielen Fällen ist Mundgeruch ein Hinweis auf ein zahnmedizinisches Problem. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie die Zähne Ihres Haustieres täglich pflegen und regelmäßig kontrollieren (lassen).

Ein gesegneter Appetit heißt noch lange nicht, dass es keine Probleme gibt!
Häufig wird das Argument gebracht, dass das Tier ja noch hervorragend fresse und es daher keine Beschwerden haben könne. Das ist absolut nicht richtig! Wenn ein Tier an entzündetem Zahnfleisch leidet oder eine Reihe schlechter Zähne hat, so wird es dennoch weiterhin fressen, um am Leben zu bleiben. In diesem Fall hat das Tier tatsächlich Schmerzen, aber das fällt dem Besitzer oft nicht auf. Es kommt sogar vor, dass Hunde mit sehr schlechten, größtenteils faulen und lockeren Zähnen scheinbar normal fressen.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, so ist es immer ratsam, Kontakt mit Ihrem Tierarzt aufzunehmen. Dieser kann die Zähne Ihres Hundes kontrollieren und Ihnen sagen, was Ihr Hund benötigt.