Übergewicht bei Hunden und Katzen
Geschrieben von tommy |
Es ist ein immer wiederkehrendes Thema: Übergewicht bei Haustieren. Denn die Zahl der Haustiere, die (viel) zu schwer sind, wird immer größer.
Der Anteil der Hunde und Katzen, der mit einem leichten oder sogar schweren Übergewicht zu kämpfen hat, wird auf ca. 30 – 40 Prozent geschätzt. Einige Quellen gehen sogar von über 60 Prozent aus.
Ungleichgewicht
Im Allgemeinen wird von Übergewicht gesprochen, sobald ein Tier 5 bis 10% über seinem idealen Körpergewicht wiegt. In den meisten Fällen entstehen die zusätzlichen Pfunde bei Vierbeinern – wie auch bei Menschen – durch übermäßiges Fressen und zu wenig Bewegung. Tiere ziehen, wie auch wir, ihre Energie aus der Nahrung. Diese Energie benötigen Menschen, damit sie arbeiten, Sport treiben, sich bewegen – zum Beispiel laufen und Fahrradfahren – usw. können. Genauso benötigen Tiere die Energie, um ihre Körperbewegung auszuführen, wie beispielsweise spazieren gehen und spielen. Wenn sich Ihr Hund oder Ihre Katze (zu) wenig bewegt, wird zu wenig Energie verbarnnt. Bekommt ein Tier systematisch mehr Futter, als was es tatsächlich verbraucht, dann wird es mit der Zeit immer schwerer. Daher ist es wichtig, das Gleichgewicht zwischen Futter und Bewegung genauestens zu überwachen.
Ursachen von Übergewicht
Übergewicht kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Oftmals ist nicht nur einer Ursache die Schuld zuzusprechen, sondern handelt es sich um eine Kombination der verschiedensten Faktoren. Zuviel Essen in Kombination mit zu wenig Bewegung liegt auf der Hand. Allerdings gibt es noch weitere Faktoren, die Einfluss auf die Entstehung von Übergewicht nehmen können.
Zu viel Fressen
Haustieren wird häufig zu viel Futter gegeben, weil man Angst hat, dass das Tier Hunger leiden könnte. Deswegen werden viele Tiere, neben ihrem eigenen Futter, auch noch mit übrig gebliebenem Abendessen oder “Menschenleckerlis”, wie beispielsweise einem Stückchen Wurst oder Käse, verwöhnt.
Zu wenig Bewegung
Um gesund zu bleiben, ist es auch für Tiere sehr wichtig, dass sie sich ausreichend bewegen. Dieser Aspekt ist für alle Tiere gültig, ganz besonders jedoch für diejenigen, die (zu) viel Futter bekommen. Oder sogar noch Lebensmittel, die nicht für sie geeignet sind, wie Käse oder Wurst für Menschen. Was einige Menschen nicht wissen ist die Tatsache, dass ein Hund mit 2 Scheiben Salami genauso viel Energie aufnimmt, wie ein Mensch, der 1,5 Hamburger isst. Relativ gesehen natürlich. Aber dennoch veranschaulicht dieser Vergleich die Problematik. Bei Katzen gilt übrigens das Gleiche: ein Stück Käse entspricht einer Tafel Schokolade!
Snacks
Zwischenmahlzeiten sind nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren ein großer Übeltäter. Natürlich essen Tiere keine Chips, Süßigkeiten oder Schokolade (Schokolade ist selbst schädlich für Haustiere), aber auch viele Snacks für Haustiere enthalten viel Energie. Wenn in solch einem Fall genügend Bewegung, wie beispielsweise ein langer Spaziergang, gegenübersteht, dann ist im Prinzip nichts dagegen einzuwenden, dass Sie Ihrem Haustier eine Zwischenmahlzeit anbieten. Wenn Sie allerdings ausschließlich den einen oder anderen Snack reichen, dann wird eine Zwischenmahlzeit ein echter Dickmacher. Jedoch sind auch zahlreiche verantwortbare Snacks für Hunde erhältlich, was jedoch nicht automatisch gleichbedeutend damit ist, dass Sie diese unbegrenzt an Ihren Hund verfüttern dürfen. Am besten ist den Snack beim normalen Futer auszugleichen, d.h. im Verhältnis weniger Futter zu geben.
Kastration oder Sterilisation
Kastrierte oder sterilisierte Tiere verfügen über einen bedeutend geringeren Kalorienbedarf. Für kastrierte oder sterilisierte Tiere sind spezielle Futtersorten auf dem Markt erhältlich: Dieses Spezial-Futter zeichnet sich durch einen niedrigen Kaloriengehalt aus und beinhalten in der Regel zusätzliche Ballaststoffe, damit das Hungergefühl vermieden wird.
Das Alter
Ältere Tiere schlafen viel und bewegen sich generell weniger als junge Tiere. Dadurch verbrauchen sie weniger Energie und haben somit auch weniger Kalorien (Futter) nötig. Sie haben die Wahl, ein sogenanntes Seniorenfutter zu geben, das sich speziell an die Bedürfnisse älterer Tiere richtet.
Medizinische Ursachen
Übergewicht kann weiterhin medizinische Ursachen haben. Wenn ein Tier beispielsweise unter einer Schilddrüsenunterfunktion zu leiden hat, dann vergrößert dies die Chance auf Übergewicht. Die Schilddrüse regelt nämlich unter anderem den Stoffwechsel. Wenn die Schilddrüse zu langsam arbeitet, wird die Nahrung auch nur noch langsam vom Körper verbrannt. Weiterhin können Erkrankungen, die das Tier in seiner Beweglichkeit einschränken, wie beispielsweise Arthrose oder Erkrankungen der Gelenke, die Entstehung von Übergewicht entsprechend beeinflussen.
Nebenwirkungen bei Medikamenten
Darüber hinaus kann die Verabreichung von bestimmten Medikamenten zu Übergewicht führen.
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Das Erkennen von Übergewicht
Was das Verhalten angeht, können Sie bei einem Hund oder einer Katze ein drohendes Übergewicht an folgenden Punkten erkennen: einer verminderten Körperkondition (Kurzatmigkeit); ein fortwährendes Hungergefühl; eine zunehmende Anfälligkeit für Wärme oder Überhitzung (besonders im Sommer) und eine allgemeine Abnahme der Lebenslust und der Begeisterungsfähigkeit. Daneben sind äußerliche Merkmale erkennbar, die auf ein Übergewicht hindeuten. Bei Tieren ohne Übergewicht müssen Sie eine Taille wahrnehmen können und der Bauch muss sich hinter den Rippen befinden. Wenn das Tier jedoch über einen langen oder dicken Pelz verfügt, dann lässt sich die Taille schwieriger wahrnehmen. Daher ist es auch so wichtig, dass Sie Ihr Haustier abtasten. Wenn Sie mit Ihren Händen über den Brustkasten gehen, müssen Sie die Rippen fühlen können, ohne dass Sie dabei zu viel Druck ausüben. Falls Sie die Rippen kaum fühlen können, hat Ihre Hund oder Ihre Katze möglicherweise mit Übergewicht zu kämpfen. Übrigens ist es nicht das Ziel, dass Sie die Rippen von Ihrem Tier sehen dürfen. In diesem Fall kann es sich nämlich um Untergewicht handeln.
Was das Verhalten betrifft, so können Sie Übergewicht bei Hund oder Katze u.a. an einer verminderten Kondition (Kurzatmigkeit), einem ständigen Hungergefühl, ener erhöhten Anfälligkeit für Wärme oder Hitze (vor allem im Sommer) und einer allgemeinen Abnahme der Lebenslust oder Freude erkennen.
Body Condition Score
Inwiefern Menschen über ein gesundes Gewicht verfügen, wird meistens anhand des Body Mass Index (BMI) festgestellt. Der BMI ist ein Wert, der sich anhand der Körperlänge abzüglich des Gewichts berechnen lässt. Für Tiere gibt es keinen BMI, aber es wurde ein anderes System entwickelt: das Body Condition Score (BCS). Dise Skala geht von 1 bis 9. Hierbei werden die Tiere daran beurteilt, inwiefern die Rippen zu sehen sind oder eine Taille erkennbar ist. Ein Tier mit einem Idealgewicht bekommt 4 oder 5 Punkte. Einen Punkt darüber bedeutet 10 % Übergewicht, jeder Punkt darunter 10 % Untergewicht. Ab einem BCS von 7 hat ein Tier extremes Übergewicht oder Obesitas.
Hat Ihr Haustier das richtige Gewicht?
Für einen Haustierbesitzer oder eine -besitzerin ist es oft schwierig, den eigenen Hund oder die eigene Katze objektiv zu betrachten und festzustellen, ob sie ein gesundes Gewicht haben. Wenn Sie wissen wollen, wie es Ihrem vierbeinigen Freund geht, bringen Sie ihn zu Ihrem Tierarzt. Er kann Ihr Tier wiegen, es genau untersuchen und Ihnen auf der Grundlage seiner Ergebnisse einen BCS-Score geben. Wenn der BCS-Score zu hoch ist, kann er Sie über den richtigen Umgang mit Fettleibigkeit beraten und Ihnen zeigen, wie Sie Ihr Tier verantwortungsvoll abnehmen lassen können. Oft spielt dabei die Verwendung eines diätetischen Futtermittels eine wichtige Rolle. Sie können zum Beispiel das Futter Vetality Weight Mangement Hundefutter, Royal Canin Satiety Dog oder Royal Canin Satiety Cat wählen.
Haben Sie noch Fragen zum Übergewicht bei Haustieren, wie Sie dem vorbeugen können und was Sie daran ändern können? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit unserem Tierarzt (tierarzt@medpets.at) auf.