Umgang mit warmen Tagen und Hitzschlag
Geschrieben von Samantha |
Ein Hitzschlag kann schon innerhalb von 30 Minuten auftreten. Wenn ein Tier bei feucht-warmem Wetter nicht genug Schattenplätze zur Verfügung hat, kann es sich nicht ausreichend abkühlen und ausruhen. Folglich wird der Wärmehaushalt des Körpers nicht mehr richtig reguliert und kommt es zur Überhitzung.
Wärmeregulierung bei Tieren
Die Körpertemperatur eines Tieres bleibt stabil, wenn es einerseits die Möglichkeit hat, sich aufzuwärmen, und sich andererseits auch abkühlen kann.
Das Aufwärmen geschieht mit Hilfe von körperlicher Bewegung, Muskelzittern, dem Verbrennen von Futter und dem Aufsuchen warmer oder geschützter Stellen an kalten Tagen. Will das Tier sich abkühlen, sucht es kühle Stellen (im Schatten und am Wasser) auf und die Blutgefäße in Ohren und Pfoten weiten sich aus, sodass der Körper mehr Wärme absondern kann.
Hunde besitzen keine Schweißdrüsen. Wenn sie sich abkühlen möchten, sind sie auf Verdampfung angewiesen, also mit Hilfe von Hecheln.
Auch Kaninchen haben Probleme mit der Hitze. Daher vertragen sie die Hitze an heißen Sommertagen nur schlecht. Kaninchen können ihre Wärme verlieren, indem sie mit den Ohren flattern oder mit offenem Maul atmen. Bei Temperaturen von 24 Grad Celsius oder mehr ist es den Kaninchen eigentlich zu heiß. Sie suchen sich dann lieber ein kühles Plätzchen im Schatten.
Keine Schweißdrüsen
Wie gesagt, Hunde haben keine Schweißdrüsen. Sie sind auf Kühlung durch Verdunstung angewiesen, d. h. durch Hecheln. Wenn die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist und die Umgebungstemperatur fast so hoch ist wie die Körpertemperatur (z. B. in einem Auto), reichen die Versuche des Tieres, seine Körpertemperatur zu senken, möglicherweise nicht aus. Infolgedessen steigt die Körpertemperatur immer weiter an, wodurch alle möglichen Stoffwechselvorgänge im Körper gestört werden und Herz und Lunge überlastet werden. Das Tier hechelt, sabbert und wird lethargisch. Erbrechen und Durchfall können auftreten. Das Tier erleidet einen Schock.
Hitzschlag
Ein Hitzschlag tritt meistens auf, wenn ein Tier an warmen Tagen im Fahrzeug eingeschlossen wird. Es ist entscheidend, dass der Hitzschlag schnell und frühzeitig erkannt und direkt und richtig behandelt wird.
Für einen Hitzschlag gelten die folgenden Risikofaktoren: Verstopfung der oberen Luftwege, Stimmbandlähmung, Übergewicht. Hunderassen mit sehr kurzer Nase (Bulldoggen) haben ein erhöhtes Hitzschlag-Risiko. Auch Hunde, die bereits einmal einen Hitzschlag gehabt haben, haben ein größeres Risiko, wieder einen solchen zu erleiden.
Vorsichtsmaßnahmen
An warmen Tagen ist es wichtig, dass Ihr Haustier an einer schattigen Stelle auf einer kühlen Oberfläche mit ausreichend Wasser liegen kann. Anstrengung und Sport sollten Sie mit Ihrem Hund dann nur in den kühlen Morgenstunden oder abends betreiben. Tagsüber sollten Sie Ihrem Vierbeiner Ruhe gönnen und ihm regelmäßig Trinken geben. Sie können Kaninchen und Nagetieren zusätzliche Abkühlung bieten, indem Sie einen Eispod in ihr Gehege stellen. An heißen Tagen sollten Sie Ihr Kaninchen zusätzlich auf Myiasis untersuchen.
Falls Ihr Hund oder Ihre Katze doch einmal einen Hitzschlag erleidet, ist Abkühlung das Allerwichtigste. Befeuchten Sie das Tier mit einem nassen Schwamm, vor allem auf dem Kopf, damit es wieder abkühlen kann. Ein Hitzschlag ist ein Notfall. Nehmen Sie also direkt Kontakt mit Ihrem Tierarzt auf! Sobald es zu verantworten ist, können Sie Ihr Haustier transportieren und beim Tierarzt behandeln lassen.
Produkte zum Abkühlen
Von verschiedenen Marken gibt es praktische Produkte, die Ihren Hund vor einer Überhitzung schützen:
Lesen Sie auch unseren Artikel mit 8 praktischen Tipps für Hundehalter an warmen Tagen.
Haben Sie Fragen zu diesem Thema oder zu anderen Erkrankungen / Produkten? Nehmen Sie dann gerne Kontakt mit unserer Tierärztin auf unter per E-Mail an tierarzt@medpets.at.